Neue Allianzen für das digitale Zeitalter

Das Programm

Die liberale Demokratie ist unter Druck. Sie zu stärken und widerstandsfähig zu machen, ist eine Aufgabe für alle Teile der Gesellschaft, auch für die Wirtschaft. Vielen Unternehmern und Managern ist das ein großes Anliegen. Der Business Council for Democracy (BC4D) ist ein Angebot für sie: Hier können Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in kostenlosen Schulungen mehr über die Ausbreitung von Hassrede, gezielter Desinformation und Verschwörungserzählungen erfahren und lernen, etwas dagegen zu tun. 

Die Corona-Pandemie hat offengelegt, wie viele Menschen anfällig für Verschwörungserzählungen sind. Das Internet ist noch wichtiger für den Alltag geworden, doch Kenntnisse und Kompetenzen für eine gute Debattenkultur und einen souveränen Umgang mit Informationen fehlen häufig. Viele Lernangebote erreichen vor allem jüngere Menschen. Die Trainings des BC4D finden am Arbeitsplatz statt und damit an einem Ort, wo soziales Miteinander von Erwachsenen gelebt wird. Viele Arbeitgeber genießen zudem eine hohe Glaubwürdigkeit bei ihren Angestellten. Sie als Anwälte einer demokratischen Kultur zu gewinnen ist eines der Ziele des BC4D. Das Programm stärkt die demokratische Mitte zu einer Zeit, in der Hass und Falschmeldungen stärker normalisiert werden und sich online wie offline verbreiten.

Demokratie findet im digitalen Zeitalter unter veränderten Bedingungen statt. Der BC4D hilft dabei, relevante Kenntnisse und Kompetenzen der digitalen Bürgerkultur zu erwerben. Beschäftigte unterschiedlicher Arbeitgeber lernen und üben, Verschwörungserzählungen und Desinformation zu erkennen und zu hinterfragen. Sie erhalten dadurch die Kompetenz, die Rolle des Internets bei der gesellschaftlichen Polarisierung besser zu verstehen und bekommen Strategien an die Hand, um mit Hassrede im Netz umzugehen, damit das Internet als Raum für die notwendigen Debatten unserer Zeit funktioniert und Vielfalt, Toleranz und Respekt erhalten bleiben.

Der BC4D ermöglicht es Arbeitgebern, ihr Engagement für die Demokratie mit einem Netzwerkprogramm sowie mit Schulungen für ihre Beschäftigten auszuweiten. In den Schulungen werden Gruppen von jeweils 20 Beschäftigten von professionellen Trainerinnen und Trainern zu Fragen der digitalen Kommunikation geschult - interaktiv und anhand von konkreten Beispielen und Übungen. Was kann ich tun, wenn ich selbst Hassattacken ausgesetzt bin? Wie funktioniert digitale Gegenrede? Welche Beratung, welche rechtlichen Möglichkeiten gibt es? Woran erkenne ich Verschwörungserzählungen und verdächtige Quellen? Und was macht Menschen anfällig für digitale Manipulation? Welche Folgen hat die digitale Polarisierung für unsere Gesellschaft? Solche und andere Fragen beantworten erfahrene Trainerinnen und Trainer in acht wöchentlich stattfindenden Online-Sitzungen. Im Turnus von vier Monaten starten neue Schulungsstaffeln - so steigt mit jeder neuen Staffel die Zahl der Arbeitgeber, die sich im BC4D für die liberale Demokratie einsetzen. 

Zukünftig unterstützt der BC4D Arbeitgeber durch Beratung und Ausbildung von Trainerinnen und Trainern dabei, die Schulungen in der eigenen Weiterbildungspraxis zu etablieren. 

Sie finden diese Ideen interessant und möchten als Arbeitgeber gemeinsam mit Ihren Mitarbeitenden am Programm des BC4D teilnehmen? Wir freuen uns, wenn Sie per E-Mail Kontakt mit uns aufnehmen und melden uns zeitnah zurück.

Anfrage per Mail

Verschwörungs-erzählungen

Wurden Sie schon einmal mit Verschwörungserzählungen konfrontiert? Ob im Kontext von Krisen, Kriegen oder Wahlen, Verschwörungserzählungen werden heute analog wie digital geteilt und können gefährliche Konsequenzen für den gesellschaftlichen Zusammenhalt haben. In diesem Film lernen Sie, was Verschwörungserzählungen sind, welche gefährlichen Folgen sie haben und wie wir uns vor ihnen schützen können.

Hatespeech

Wie können wir uns vor Hate Speech im Internet schützen? Fast jede und jeder von uns ist im Internet schon auf beleidigende, volksverhetzende oder rassistische Kommentare gestoßen. Doch was können wir dagegen tun? Es gibt Möglichkeiten, auf digitale Gewalt zu reagieren, als betroffene oder als mitlesende Person. In diesem Film lernen Sie, was Hate Speech ist, wie Sie sich und andere davor schützen können und wo Sie als betroffene Person Hilfe bekommen können.

Was sind eigentlich Desinformationen?

Diskutieren Ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter über den Krieg in der Ukraine? Häufig vermischen sich dabei Fakten mit Desinformationen und Propaganda und können zu Konflikten in der Belegschaft führen. Das Demokratie-Programm "Business Council for Democracy" unterstützt Ihre Mitarbeitenden kostenlos dabei, Fakten von Desinformationen zu unterscheiden.

Warum BC4D?

Dr. Anne-Gret Iturriaga Abarzua, Leiterin Unternehmenskommunikation, INEOS

Demokratie ist für uns alternativlos und unverhandelbar. Demokratie muss gelernt werden und bedarf der Mitwirkung aller. Deshalb freut es uns sehr, dass wir unseren Beschäftigten bei INEOS in Köln Trainings in gelebter Demokratie anbieten dürfen. 

Frank Raisch, Legal Director, GSK

Durch unsere Zusammenarbeit mit dem BC4D handeln wir im Sinne unserer Unternehmenskultur. Wir wollen nicht nur Diversität, Gleichberechtigung und Inklusion fördern, sondern auch unsere Mitarbeitenden dazu befähigen, sich für demokratische Werte einzusetzen. Respekt und Fairness sind dabei ebenso wichtig, wie eine ausgeprägte Speak-Up-Kultur, die wir gemeinsam mit dem BC4D schulen. 

Herna Muñoz-Galeano, Geschäftsführerin, HMG Systems Engineering

Wir haben das Privileg, in einer freien und demokratischen Gesellschaft zu leben. Viele halten sie für selbstverständlich, aber das ist sie nicht! Demokratie erfordert, dass wir sie in unserem täglichen Leben pflegen und fördern. Deshalb schätzen wir es sehr, dass wir am BC4D teilnehmen dürfen.

Dr. Martin Weiß, Geschäftsführer, akquinet GmbH

Gegenseitige Akzeptanz, bunte Vielfalt und gesellschaftliche Teilhabe sind Grundpfeiler für unsere freiheitliche, offene Demokratie. Das Wertesystem der Demokratie ist das höchste Gut, welches eine Gesellschaft haben kann. Deswegen freuen wir uns sehr, Teil des BC4D zu sein, um die Demokratie im gemeinsamen Engagement zu schützen.

Anne schwindling, leiterin vorstandsstab diversity, inclusion und sbv, fraport ag

Meinungen und Fake News bestimmen den Diskurs - das beobachten wir zunehmend. Wenn faktenbasierte Diskussion in den Hintergrund tritt, gefährdet das unsere Werte und die Demokratie. Für unsere Grundsätze müssen wir uns auch im betrieblichen Alltag einsetzen, um ein tolerantes Miteinander zu fördern. BC4D leistet dazu einen wichtigen Beitrag und wir sind dankbar, dabei zu sein. 

Thomas Wessel, Personalvorstand und Arbeitsdirektor, Evonik Industries AG

Demokratie ist kein Selbstläufer. Sie muss von der Zivilgesellschaft getragen werden – also auch von den Unternehmen. Deshalb begrüße ich die BC4D-Initiative, die unsere eigenen bereits bestehenden Programme in idealer Weise ergänzen könnte.

Dr. jacqueline schönfelder, geschäftsführerin site director, gsk

Unsere Zusammenarbeit mit dem BC4D eröffnete mir und den anderen Teilnehmenden, gemeinsam zu lernen, wie wir mit den Themen Hassrede, gezielte Desinformation und Verschwörungserzählungen umgehen können. Mir war wichtg, einen sicheren Raum zur offenen Diskussion zu schaffen. Bereichernd war insbesondere der Austausch zu persönlichen Erfahrungen im eigenen Umfeld und die Möglichkeit auch der kontroversen Diskussion. 

Mimoza Murseli, project coordinator diversity & inclusion, Hays 

Demokratie lebt vom Diskurs - von einer fairen, sachlichen und vorurteilsfreien Diskussionskultur. Umso wichtiger ist es, demokratiefeindliche Gefahren wie Desinformation, Hassrede und Verschwörungserzählungen zu erkennen und ihnen souverän entgegenzutreten. Dabei unterstützt uns der BC4D, mit dem wir uns gemeinsam für ein starkes demokratisches Miteinander einsetzen. 

Nadine Ilgenstein, Global Head Leadership, Diversity & Inclusion, Schaeffler

Die Schaeffler Gruppe ist ein börsennotiertes Familienunternehmen mit einem starken Wertefundament. Wir setzen uns nachhaltig für ein wertschätzendes, vorurteilsfreies Arbeitsumfeld ein, in dem Vielfalt als Erfolgsfaktor unserer globalen Organisation verstanden wird. Als solche respektieren wir einander und streben ein Arbeitsumfeld an, das frei von Einschüchterung und Diskriminierung ist. Der BC4D unterstützt uns dabei dieses Umfeld zu schaffen, indem unsere Mitarbeitenden für einen fairen Umgang im digitalen Raum sensibilisiert werden. 

Sibylle Baumann-Hischer, Senior expert hr learning & Growth, trumpf se + co. kg

Hassrede und Desinformation haben bei TRUMPF keinen Platz. Deswegen freuen wir uns, dass die Trainings des BC4D bei unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern auf so positive Resonanz gestoßen sind. 

Projektpartner

Institute for Strategic Dialogue

ISD Germany (gGmbH) ist das Deutschlandbüro des internationalen Think & Do Tanks Institute for Strategic Dialogue (London). Wir schützen die Demokratie im digitalen Zeitalter. Dazu liefert das Forscherteam des ISD weltweit Analysen zur digitalen und analogen Entwicklung von Polarisierung und Extremismus. Diese fließen seit 15 Jahren in die Umsetzung von evidenzbasierten politischen und operationellen Lösungen ein. Zielgruppe sind politisch Verantwortliche, Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger sowie lokale Influencer, damit unsere Gesellschaft besser gegen hybride Demokratiegefahren gewappnet ist und ein Internet entsteht, das unsere offene Gesellschaft bewahrt. 

Gemeinnützige Hertie-Stiftung

Die Arbeit der Hertie-Stiftung konzentriert sich auf zwei Leitthemen: Gehirn erforschen und Demokratie stärken. Die Projekte der Stiftung setzen modellhafte Impulse innerhalb dieser Themen. Im Fokus stehen dabei immer der Mensch und die konkrete Verbesserung seiner Lebensbedingungen. Die Gemeinnützige Hertie-Stiftung wurde 1974 von den Erben des Kaufhausinhabers Georg Karg ins Leben gerufen und ist heute eine der größten weltanschaulich unabhängigen und unternehmerisch ungebundenen Stiftungen in Deutschland. 

Robert Bosch Stiftung GmbH

Die Robert Bosch Stiftung GmbH gehört zu den großen, unternehmensverbundenen Stiftungen in Europa. In ihrer gemeinnützigen Arbeit greift sie gesellschaftliche Themen frühzeitig auf und erarbeitet exemplarische Lösungen. Dazu entwickelt sie eigene Projekte und führt sie durch. Außerdem fördert sie Initiativen Dritter, die zu ihren Zielen passen. Die Robert Bosch Stiftung ist auf den Gebieten Gesundheit, Wissenschaft, Bildung, Bürgergesellschaft sowie Internationale Verständigung und Kooperation tätig. Seit ihrer Gründung 1964 hat die Robert Bosch Stiftung rund 1,8 Milliarden Euro für ihre gemeinnützige Arbeit ausgegeben.